Der Verlust eines nahestehenden geliebten Menschen ist nicht so einfach zu verwinden.
Sei es durch Krankheit oder durch einen Unfall. Gefühle, die wir bisher noch nie in dieser Stärke erlebt haben, bestimmen unser Leben.
Wir glauben, diese Gefühle nicht ertragen zu können,
die Endgültigkeit begreifen zu müssen… Einsamkeit…
Wir stürzen in ein tiefes schwarzes Loch, wo wir keine Ahnung haben, wie wir jemals da wieder heraus kommen sollen… Ich biete Ihnen eine Leiter, auf der wir gemeinsam Stufe für Stufe wieder nach oben ans Licht und ins Leben gehen…
Selbst wenn der Tod am Ende einer langen Krankheit stand und man genügend Zeit hatte, sich darauf vorzubereiten, so ist der tatsächliche Eintritt des Todes dennoch immer wieder ein Schock. Denn viele Menschen machen sich selbst bei einer eindeutigen Diagnose immer noch Hoffnungen auf eine neue Therapie oder eine wunderbare Spontanheilung, von der sie einmal gehört haben. Und so verdrängen sie den Gedanken an den Tod immer wieder, mag er noch so deutlich zu sehen sein.
Ist dann der Tod unwiderruflich eingetreten, so beginnt für die trauernden Angehörigen ein langer und schwerer Weg, der sie aus der Verzweiflung durch die Überwindung ihrer Trauer wieder in das Leben zurück führen soll. Sie müssen nun endgültig akzeptieren, dass ein geliebter Mensch von ihnen gegangen ist und sie ab nun ihr Leben ohne ihn oder sie allein führen müssen. Wenn die Trauer richtig bewältigt wird, wird jedoch das wieder möglich, was zu Beginn so unvorstellbar schien: Glück und Zufriedenheit sind dann auch ohne den verlorenen Menschen erneut erlebbar.
In unserer Gesellschaft sind die Themen Tod und Sterben weitgehend aus unserem Alltag verbannt. Wir tun alles, um uns nicht mit dem Tod und Sterben befassen zu müssen, da sie uns Angst machen.
Es gibt kaum eine Familie, in der nicht der Tod einen Angehörigen früher, wie wir es als angemessen empfinden, aus dem Leben reißt. Für unsere seelische Gesundheit ist ein würdiger und bewusster Abschied von den Toten äußerst bedeutsam.
Trauer und Schmerz über den Verlust sind normale Reaktionen auf den Tod eines nahestehenden Menschen.
Damit Sie sich in dieser Lebenskrise Ihren Gefühlen und Körperreaktionen, die die Trauer begleiten, nicht hilflos ausgeliefert fühlen, möchte ich Ihnen bei dem Trauerprozess helfen, den alle nahen Hinterbliebenen beim Trauern durchlaufen.
Sinn der Trauerbegleitung
Der Sinn der Trauerbegleitung besteht darin, Ihnen in jeder Phase des Trauerprozesses die angemessene Unterstützung zu geben, die Sie benötigen.
Die Notwendigkeit einer professionellen Trauerbegleitung resultiert sicher auch mit aus dem modernen Phänomen, den Tod und das Sterben zu tabuisieren und aus dem alltäglichen Leben auszuklammern. Tritt dann ein Todesfall ein, so sind sehr viele Menschen zunehmend hilfloser gegenüber den Gefühlen, die dadurch ausgelöst werden, und haben keine Strategien zur Bewältigung zur Verfügung. Sie haben sich bisher nicht kognitiv oder emotional mit dem Sterben beschäftigt und werden nun hilflos von diesem Schlag dahin gestreckt.
Mangels geeigneter Strategien und Fähigkeiten neigen deshalb viele Menschen dazu, diese schrecklichen Gefühle der Trauer, Angst, Aggression, des Schmerzes und der Hilflosigkeit zu verdrängen, anstatt sie zu zu lassen und sich damit zu konfrontieren. Hektisch stürzen sie sich in alles, was sie davon ablenkt und ihnen hilft, diese Emotionen nicht zu verspüren – das kann die Arbeit sein, eine neue Beziehung oder die Flucht in Drogen oder Alkohol.
Die Trauerbegleitung hat nun die Aufgabe, diesen Verdrängungsprozess bewusst zu machen, beziehungsweise zu verhindern und Sie dabei zu unterstützen, sich mit ihren Gefühlen explizit auseinander zu setzen. Denn nur so, ist eine endgültige Überwindung der Trauer ohne psychische Schäden wirklich möglich.
Die Aufgaben eines Trauerbegleiters
Ich werde Ihnen in jeder der verschiedenen Phasen der Trauer mit meinem Rat zur Seite stehen, ihnen zuhören, meine Eindrücke widerspiegeln und Vorschläge machen, welcher Schritt als nächstes sinnvoll sein könnte. Ich kann ihnen die Trauer nicht ersparen oder abnehmen, aber ich kann Unterstützung leisten, die verschiedenen Stadien der Trauer möglichst problemlos zu durchlaufen. Dabei ist es wichtig, dass wir die Balance wahren zwischen angemessenem Mitgefühl und notwendiger Distanz.
Diese Distanz ist wichtig, wenn es darum geht, mit sanfter Hartnäckigkeit sinnvolle Schritte einzuleiten, vor denen Sie vielleicht zurück schrecken. Wenn der verzweifelte Mensch sich von der Welt ganz zurück ziehen will, so leiteich Sie sanft an, wieder mehr am Leben teil zu haben; wenn Sie die Gefühle verdrängen und sich oberflächlich zufrieden geben, ist es meine Aufgabe, Sie einfühlsam aber hartnäckig zu einer Konfrontation mit den vermiedenen Gefühlen zu führen.
Diese Balance zwischen Mitempfinden und Distanz ist sicher eine schwierige Aufgabe, die selbst vom Trauerfall betroffene Menschen nicht so gut bewältigen können. Daher reicht der Trost, den nahestehende Menschen geben können, oft nicht aus, um mit besonders schwierigen Phasen der Trauer fertig zu werden. Man trauert gemeinsam, aber man steckt auch gemeinsam in der gleichen Situation fest. Hier ist dann die Trauerbegleitung sehr sinnvoll, da sie durch diese sensiblen und wichtigen Phasen helfen kann.
Zudem haben sie oft mit den Gefühlen des Schuldbewusstseins zu kämpfen, wenn sie beginnen, sich wieder mehr dem Leben und der Zukunft zuzuwenden.
Die Systemtherapie und das Familienstellen bei der Trauerbegleitung
Bei vielen Familienaufstellungen geht es in irgendeiner Weise um Leben und Tod. Es gibt kaum eine Familie, in der nicht der Tod eines Angehörigen früher, als wir es als angemessen empfinden, aus dem Leben reißt.
Für unsere seelische Gesundheit ist ein würdiger und bewusster Abschied von den Toten äußerst bedeutsam.
In den Aufstellungen werden die Toten von lebenden Stellvertretern dargestellt. Diese Stellverteter können können die Toten nur in der Wirkung auf die Seele der Lebenden vertreten. In der Seele, die Lebende und Tote auch über den Tod hinaus verbindet. Man kann über das oft überraschende Verhalten der Stellverteter von den Toten und über die Kraft, die von ihnen in vielen Aufstellungen ausgeht, nur erahnen, dass hier stärkere Kräfte wirken, als die bloße Meinung der Lebenden von den Toten es vermag.
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